ULRIKE ROTHAMEL
BEAUTY
Die Arbeit „Beauty“ entstand final im Jahr 2024, hat aber bereits etliche Jahre zuvor immer wieder eine wesentliche Rolle in meinen Gedanken gespielt.
Im Jahr 2017 entdeckte ich auf der Homepage einer Zeitung das Foto einer Explosion. Es war das letzte Foto einer US-amerikanischen Kriegsfotografin, die in Afghanistan tätig war.
Nach weiteren Recherchen fand ich ein weiteres Foto dieses Geschehens, von einem afghanischen Kriegsberichtserstatter mit einem leicht versetzten Blickwinkel aufgenommen.
Die beiden Fotografen begleiteten im Juli 2013 eine militärische Übung in Afghanistan. Dabei kam es zu einer Fehlzündung, ein Geschütz explodierte. Beide Fotografen fingen auf ihren Fotos den unmittelbaren Moment der Explosion ein.
Zwei Kriegsberichtserstatter und drei Soldaten kamen dabei ums Leben.
Diese Fotos beeindruckten mich zum Einen durch eine unglaubliche Farbigkeit und Ästhetik, gleichzeitig aber verstörten sie mich, da hier doch der Moment des Todes von fünf Menschen aufgenommen wurde.
Diese widersprüchlichen Gedanken zu diesen Bildern begleiteten mich mehrere Jahre. Welche Möglichkeiten hatte ich, daraus eine künstlerische Arbeit zu entwickeln, den fünf Toten damit gerecht zu werden und trotzdem die Ästhetik und Schönheit dieses Moments darzustellen.
Es entstand eine vierzigteilige Arbeit aus je 20cm x 20cm großen Tafeln, die je nach Zusammenstellung der Tafeln völlig unterschiedliche Bilder zulässt. Während die Wandinstallation dem Betrachter die Möglichkeit einer rein ästhetischen Anordnung bieten kann, führt der Film den Betrachter explizit auf die Endgültigkeit der Situation hin.
In einer Variante entsteht die Arbeit “ Beauty of Dying“.